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Sommerakademie Kolbermoor

Die Spannung zwischen dem was man vorhat und dem was man sieht und was der andere in dem Bild entdeckt, was man selber gar nicht selber weiß, das ist das was hier stattfindet.

Zeichnen ist eine brutale Sache. Du siehst den Strich und du siehst ob du es hinkriegst oder nicht. Das ist das brutale am Zeichnen. Deswegen: Du musst dich nie damit beschäftigen, wie das aussieht, (wie das wirkt), sondern du musst dich damit beschäftigen, was du davon hast (gelernte Erkenntnis). Und versuche nie was zu illustrieren, oder zu kaschieren, damit es so ein bisschen nach was aussieht, oder was. Das vergiss! Die Zeichnung ist für den Maler wichtig, weil …. mit der Zeichnung denkt der Maler.

Die Arbeit kann in einer Sekunde erledigt sein oder in 3 Tagen. Es gibt keine Zeit in der Kunst! Und was Du schnell machst kann aussehen als ob es lange gedauert hat, und umgekehrt, du musst spielen damit. Du bist frei von solchen Dingen.

Es geht um´ s Individualisieren. Es geht nicht darum, dass du eine neue Zeichnung machst, es geht darum, dass du eine individuelle Zeichnung machst. Nie gucken was man schon einmal gesehen hat und denkt, da muss ich hin. Das ist zwar lehrreich, aber nur dass man sieht, man kann was erreichen, man kann da irgendwo hingehen. Aber du musst deinen eigenen Weg finden, egal auf welcher Position du kommst, egal wo du stehst, egal was du vorhast, du musst deine Zeichnung entdecken. Und wenn Du deine Zeichnung entdeckst und trotzdem bei dem Akt bleibst, der da liegt, dann hast Du es geschafft.

Es gibt in der bildenden Kunst nichts Neues, es gibt nur neue Künstler der Malerei (erster großer Lehrsatz) da müsst ihr euch wirklich dran halten, denn im Vergleich stellt man Qualität fest. Wenn wir uns vergleichen können, wir müssen uns jedem vergleichen der irgendwo schon mal ein Bild gemalt hat, dann sieht man genau wo man steht und was man vorhat, und da nicht dem Mut verlieren, das ist eigentlich die große Leistung und wichtiger als das Talent, was meistens völlig überschätzt wird.

Wenn ihr das betretet, dann ist das ein Weg der ist schwierig, der ist eigenartig, man gebiert auch mit dieser Absicht eine eigene Unzufriedenheit. Man ist nie mit sich zufrieden. Es ist nicht immer Spaß, es ist auch Unspaß. Es gibt Momente, da verzweifelt man, da will man aufhören, man hat die Schnauze voll, aber das sind Dinge, die gehören dazu. Und das ist ja Leben. Und dieses Leben über die Malerei zu begreifen und zu definieren, ist eines der großartigsten Erlebnisse, die man erleben kann.“ (Prof. Markus Lüpertz, August 2018)

Lithografie

Die Lithografie ist das älteste Flachdruckverfahren und gehörte im 19. Jahrhundert zu den am meisten angewendeten Drucktechniken für farbige Drucksachen. Während die Lithografie auf Steindruckbasis beruht, haben wir an der Freien Kunstakademie Augsburg ein Verfahren kennengelernt, das die Übertragung von Lithofolie und sogar Fotokopierpapier zulässt.

Als Vorlage und Motiv diente eine grob gerasterte Fotomontage von sieben Einzelakten, die ich 2016 während meines Akt-Kunstunterrichtes an der Freien Kunst-Akademie in Überlingen angefertigt hatte. Sie wurden später in einem Fotobearbeitungsprogramm in ein neues Umfeld  im Freien projiziert und bilden nunmehr eine montierte „Gruppe Badender“.  Im Lithotransfer-Verfahren entstanden daraus 15 experimentelle Blätter in DIN A4 und DIN A3 (mit und ohne Untermalung) auf Dorée-Zeichenkarton und  Silberburg-Büttenpapier.