Portrait

Portraits

Anders als in der Zeichnung ist in der Malerei die Gesichtsdarstellung befreit von der Kontur, so dass die Abbildung wesentlich freier ausgeführt werden kann als in der Zeichnung. Ein Hauptziel der Porträtmalerei liegt in der Abbildung eines Gesichtsausdruck oder einiger Ähnlichkeiten. Hierbei sind die kleinen Nuancen der Augen- und Mundstellung wichtig: Bereits mit wenigen Andeutungen und geringem Aufwand erreicht man häufig mehr als mit aufwendigen Schattenverläufen.


In der Ölmalerei kann die Farbe langsam nass-in-nass ineinander vermalt werden, so dass man in dieser Technik die Gesichtshauttöne und -valeurs gut malen kann. Der Farbauftrag mit dem Pinsel und das Mischen der Farbe sind dennoch nicht ganz leicht. Es bietet sich an, das Gesicht zunächst in Pastellkreiden als Entwurf zu skizzieren und danach in Öl auszuführen.
Die Acrylmalerei ist aufgrund ihrer maltechnischen Eigenschaften allgemein beliebt und wird auch gerne für das Gesichter Malen verwendet. Selbst mit entsprechenden Hilfsmitteln, den Trocknungsverzögerern, trocknet die Farbe zügig, so dass die Hautfarbe oftmals nicht in einem Malgang realistisch gemalt werden kann. Malt man hingegen das Gesicht lasierend und/oder in Schichten, kann man die notwendigen Valeurs gut hinbekommen. (Quelle: www.kunst-malerei.info).

Die hier gezeigten Arbeiten (Format DIN A3 auf weißem Karton) entstanden im September und Oktober 2017 als Bestandteil des dritten Semesters an der FKÜ Freien Kunstakademie Überlingen. Sie sind vorrangig in Acryl ausgeführt, manche in Öl,  und stellen Künstlerfreunde, Kollegen und Studenten an der FKÜ dar.

Portraits in Graphit

Im ersten Halbjahr 2017 enstanden im 3. Studiengang an der Freien Kunst Akademie in Überlingen mehere Kopf- und Ganzkörper-Zeichnungen in Kohle und Graphit. Studienkopf nennt man ein skizzenhaft, mehr zur Übung oder als Studie ausgeführtes Bildnis. Ein Porträt oder Portrait (von französisch portrait) bzw. Bildnis ist ein Gemälde, eine Zeichnung, eine Plastik oder eine andere Darstellung einer Person. Das Porträt zeigt in der Regel das Gesicht der Person.  Porträtieren ist die Anfertigung eines Porträts. Im engeren Sinn versteht man unter einem Porträt ein künstlerisches Bildnis. Ein porträtierender Künstler wird als Porträtist bezeichnet.

Ein Porträtist versucht in der Regel, nicht nur das Aussehen einer Person abzubilden, sondern auch ihr Wesen bzw. ihre Persönlichkeit im Porträt darzustellen (oder zu karikieren, zu übersteigern oder zu idealisieren). Zahlreiche namhafte Maler, Grafiker und Bildhauer haben sich intensiv mit Porträts befasst und dadurch zur Entwicklung einer großen Darstellungsvielfalt beigetragen. Die Porträtmalerei hat seit dem 17. Jahrhundert sehr stark an Bedeutung gewonnen. Seit dem 19. Jahrhundert hat die Porträtfotografie die Porträtmalerei ergänzt und ist auch in die Filmkunst als szenisches Element eingegangen.

Je nach der Größe des Bildausschnittes unterscheidet man in der Malerei Kopfstück, Brustbild, Hüftbild (halbe Figur), Halbfigur, Kniestück (Porträt vom Kopf bis zum Knie), Ganzfigur, nach der Haltung oder Wendung der Figur, besonders des Kopfes, bezeichnet man das Bildnis als von vorn (en face) oder von der Seite genommen (en profil), als Halb- oder Dreiviertelprofil. (Quelle: Wikipedia)

Selbstportrait

Bewegung und Dynamik festzuhalten war das Ziel der Arbeiten, die zu diesem Selbstportrait im Stufensiebdruckverfahren geführt haben. Ausgangspunkt war eine fotografische Dreifachbelichtung mit Blitzintervallen während der Kopf sich dreht.  Nach mehreren Schritten der digitalen Bildverarbeitung entstand schließlich im September in meinem Atelier eine Serie von 25 Blättern im Stufendruckverfahren mit fünf Sieben. Die Blätter (300 g/qm Fotokarton) wurden unterschiedlich prärariert, teils mit Gyclée Print, teils grundiert mit EVA Dispersion und danach mit Aerosols für die Wirkung des Lichteinfalls besprüht.  Jedes Blatt misst 70×50 cm, wobei die Kombination von vier Blättern zu einer größeren Tafel mit den Maßen 140×100 cm den seriellen Charakter und die Dynamik der Aufnahme unterstreicht.

Aus dem gleichen Grund wurden sechs Drucke auf Digitalprints ausgeführt, die eine Hausfassade und ein vorbeifahrenden Motorrad zeigen. Ein Experiment, das ich schon bei der Serie der Balletttänzer ausprobiert hatte. Hier sollte der Eindruck entstehen, das Selbstportrait sei großformatig als Graffiti auf die Häuserwand gesprüht.

Martin Luther

Im August 2016 enstand an der Europäischen Kunstakademie Trier eine Serie von 17 Drucken, die Martin Luther gewidment sind. Im Jahr 2017 wurde des Thesenanschlags vor 500 Jahren gedacht werden. Im Jahr 2018 jährte sich der Todestag von Martin Luther King zum 50sten mal.

Am 4. September 1517 stellte Luther zunächst 97 Thesen vor, um einen Disput über die scholastische Theologie – die wissenschaftliche Denkweise und Methode der Beweisführung – unter seinen Mitdozenten anzuregen. Im Oktober verfasste er weitere 95 Thesen, die direkt auf den Ablass Bezug nahmen, schickte sie in einem Brief an Albrecht und verbreitete sie unter Anhängern. Diese Thesen soll er am 31. Oktober am Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben. Der Thesenanschlag wurde lange Zeit als Legende ohne historisches Fundament betrachtet, gilt jedoch nach der Entdeckung einer handschriftlichen Notiz von Georg Rörer, Luthers langjährigem Sekretär, im Jahr 2006 wieder als wahrscheinlicher.

Die Thesen fanden großen öffentlichen Widerhall, der die Reformation auslöste. Entgegen Luthers Absicht kam es zu einer Kirchenspaltung, zur Bildung evangelisch-lutherischer Kirchen und weiterer Konfessionen des Protestantismus.

Martin Luther King jr.  wurde als Sohn der Lehrerin Alberta Christine Williams King und ihres Ehemanns Martin Luther King , des 2. Predigers der baptistischen Ebenezer-Gemeinde Atlanta geboren. Als Baptisten werden die Mitglieder einer evangelischen Konfessionsfamilie bezeichnet, zu deren besonderen Merkmalen die ausschließliche Praxis der Gläubigentaufe oder Glaubenstaufe ebenso gehört wie die Betonung, dass die Ortsgemeinde für ihr Leben und ihre Lehre selbst verantwortlich ist 

Der Name Martin Luther war für den Vater und später für den Sohn Ausdruck tiefen religiösen Empfindens. Ursprünglich hieß Kings Vater Michael King und er selbst Michael King jr. Der Vater änderte beide Namen nach einer Europareise im Jahre 1934, die ihn auch nach Deutschland führte, zu Ehren von Martin Luther.

Das Bild erzählt die Geschichte zweier Namensbrüder, die in ihrer jeweiligen Zeit für den Protest gegen tradierte Lehren, Glaubensmuster und Ungerechtigkeit standen. Sie unterhalten sich scheinbar zeitlos über ihren jeweiligen Kampf, über die notwendige Veränderungen. Die Szene spielt im Oval Office des Weißen Hauses und soll einen Bogen spannen über die Jahrhunderte, in denen sich an der Aktualität des Aufstands gegen Ungerechtigkeit nichts verändert hat.